Referenzzentrum
Adipositas Hochstift

Kilos runter, Lebenszeit rauf

Als adipös gelten Menschen, deren Körperfettanteil weit über das normale Maß hinaus geht. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO beginnt Adipositas, also krankhafte Fettleibigkeit, mit einem Body-Mass-Index über 30. 
Adipositas ist eine chronische Krankheit und führt zu eingeschränkter Lebensqualität und hohem Krankheitsrisiko. Zu den häufigsten Begleiterkrankungen gehören Diabetes Typ II, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Depressionen und das Schlaf-Apnoe-Syndrom.

Adipositas nachhaltig bekämpfen - individuell, einfühlsam und kompetent

Stark übergewichtige Menschen sehen sich täglich nicht nur mit gesundheitlichen Problemen, sondern auch mit den Vorurteilen ihrer Mitmenschen konfrontiert. Für viele werden alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Essen gehen zu einem Spießrutenlauf. Die Betroffenen, die zu uns kommen, tragen bis zu 100 Kilogramm zu viel mit sich herum.  Viele von ihnen probierten zahlreiche Diäten aus mit Jo-Jo-Effekt: Am Ende waren sie schwerer als vorher.

Um nachhaltig erfolgreich abzunehmen, brauchen die Betroffenen ärztliche Hilfe. Wir bieten in unserem Adipositaszentrum dafür ein multimodales Therapiekonzept mit Ernährungs- und Bewegungsberatung sowie Psychotherapie, das auch auf die Möglichkeit einer Magenoperation vorbreitet. Die Operation ist für viele Betroffene der letzte Ausweg und ein Hilfsmittel, um dauerhaft ihr Leben umzustellen und schlank zu bleiben.

Wir sind zertifiziert
- als einziges Referenzzentrum in ganz OWL!

Seit 2010 haben wir uns auf die Adipositas-Chirurgie spezialisiert: Zu den operativen Behandlungen gehören Schlauchmagen, Magenbypass oder Omega-Loop-Bypass sowie weiterführende Redo-Eingriffe. Krankenzimmer und OP sind auf die speziellen Bedürfnisse von Adipositas-Patienten ausgerichtet. Wir sind mit unserem Team aus erfahrenen Operateuren, Therapeuten und Pflegern von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft als Referenzzentrum - dem einzigen in ganz OWL - zertifiziert.

Für eine erfolgreiche Zertifizierung zum Referenzzentrum muss nicht nur eine gewisse Anzahl von Operationen nachgewiesen werden (zum Vergleich: Für die Zertifizierung zum Kompetenzzentrum sind 50 Operationen im Jahr nötig) – es müssen auch weitere Kriterien erfüllt werden: So besteht das Team von Dr. Florian Dietl aus hoch spezialisierten Chirurgen, Ernährungsberatern, Psychologen und Physiotherapeuten. Eigene Fachärzte kümmern sich um die anschließende Wiederherstellungs-Chirurgie. Krankenzimmer und OP sind auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet. Darüber hinaus zählt die wissenschaftliche Arbeit, die künftig noch stärker ausgebaut werden soll, und auch die Ausbildung externer Chirurgen. 

Im Jahr 2023 hat das Team rund um Chefarzt Dr. Florian Dietl fast 500 Patienten mit krankhafter Fettsucht chirurgisch behandelt und ihnen zu einer höheren Lebensqualität verholfen.

Ihr Chefarzt

Dr. med. Florian Dietl - Ärztlicher Leiter

Nach seinem Studium in Deutschland und den USA war Dr. med. Florian Dietl als Oberarzt bereits acht Jahre in Fulda in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie tätig. Seit 2006 leitet er als Chefarzt unsere Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Bad Driburg sowie das Adipositaszentrum. Er ist Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Viszeralchirurgie, Facharzt für Proktologie sowie Ernährungsmedizin und schloss eine Ausbildung zum minimal-invasiven Chirurgen ab. 

Qualifikationen

  •  Facharzt für Allgemeinchirurgie
  • Viszeralchirurgie
  • Minimalinvasive Chirurgie
  • Proktologie 
  • Ernährungsmedizin
  • Dipl. Gesundheitsökonom oec. med.

 

Unser Therapiekonzept

Unser multimodales Therapieprogramm basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es findet zunächst als Videokurs statt, später auch als kombinierte Video-/ Präsenzveranstaltung. Während der Kurse entwickeln wir unser Konzept, basierend auf den Rückmeldungen der Teilnehmer, ständig weiter und lassen Sie auch bei Schwierigkeiten nicht allein!

In unserem halbjährigen multimodalen Therapiekurs erhalten Patientinnen und Patienten ein strukturiertes Ernährungs- und Bewegungsprogramm, Verhaltenstherapie sowie chirurgische Beratung. Dafür steht ein erfahrenes Team aus Ärzten, Ernährungsberatern, Psychologen und Physiotherapeuten zur Verfügung.

Die Inhalte zielen auf:

  • Schulungen, um eine dauerhafte Gewichtsreduktion erreichen zu können
  • Veränderung eines, als ungünstig erkannten, Essverhaltens
  •  eine (anfangs vielleicht auch moderate) Steigerung der körperlichen Bewegung
  • Verbesserung des Körperbildes
  • Stärkung des Selbstwertes

Folgende Methoden werden eingesetzt:

  • Zielklärung (realistische Ziele)
  • Informationsvermittlung (z. B. über die gängigen Operationsmethoden)
  • Selbstbeobachtungsstrategien (u. A. Protokolle und Situationsanalysen)
  • Stimuluskontrolle
  • kognitive Umstrukturierung
  • Stressmanagement
  • Videodemonstration

Grundsätzlich basiert das Konzept auf wissenschaftlich bereits evaluierten, d. h. auch bei der Behandlung von Adipositas nachgewiesen, wirksamen Techniken und Methoden, die der kognitiven Verhaltenstherapie zuzuordnen sind.

Zusätzlich finden Einzeltermine zur psychologischen und Ernährungsberatung statt. Die Erstellung eines eventuell notwendigen psychologischen Gutachtens ist, ebenso wie ein chirurgisches Gutachten, bereits im Kurspreis inbegriffen. Auf Wunsch sind auch zusätzliche Einzelgespräche sowie eine trainingsbegleitende psychologische Diagnostik (TOP-Diagnostik) möglich, etwa um persönliche Stärken und Potentiale noch besser nutzen zu können.

Außerdem bieten wir Ihnen eine Erfolgskontrolle, nicht nur über den erzielten Gewichtsverlust, sondern auch mit Hilfe eines hochwertigen BiA-Messgerätes (Bioimpedanzanalyse).

 

Die bariatrischen Operationen am Adipositas-Zentrum erfolgen nach den Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Es müssen folgende Kriterien erfüllt sein, damit eine Operation durchgeführt werden kann: 

  • Durchführung einer nicht-chirurgischen Maßnahme über mindestens sechs Monate (siehe multimodaler Therapiekurs)
  • Eine dokumentierte Ernährungs- und Bewegungstherapie 
  • BMI von mehr als 35 kg/m2 mit Begleiterkrankungen oder ein BMI über 40 kg/m2 
  • Bereitschaft zur dauerhaften Lebensstiländerung 
  • Gewährleistung einer regelmäßigen Nachkontrolle im Zentrum
  • Hilfreich ist zudem eine Teilnahme an Selbsthilfegruppen mit im Bedarfsfall begleitender psychologischer Therapie

In einer speziellen Adipositas-Sprechstunde werden gemeinsam diese Punkte besprochen, Patienten über die Behandlungs- und Operationsmöglichkeiten aufgeklärt und gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlasst. Welche Operation für einen Patienten in Frage kommt, ist abhängig von Begleiterkrankungen, Einschätzung der Therapeuten sowie dem eigenen Erfahrungsgewinn durch den Austausch in Selbsthilfegruppen und Aufklärungsgesprächen. Sobald eine Kostenzusage der Krankenkasse vorliegt, wird das endgültige operative Verfahren gemeinsam mit dem Patienten festgelegt. Alle Eingriffe werden mit minimal-invasiven Methoden durchgeführt und sind sehr schonend für unsere Patienten.

Unsere OP-Verfahren im Überblick:

  • Schlauchmagen: Die Schlauchmagen-Operation bedeutet, dass ein größerer Teil des Magens entfernt und aus dem vorher sackförmigen Magen ein Schlauch gebildet wird. Dadurch soll ein frühzeitiges Sättigungsgefühl erreicht werden. 
    Download Infoblatt:  Schlauchmagen
  • Magenbypass: Beim Magenbypass wird aus dem Magen mit Hilfe einer Heftnaht ein kleiner Teil (Pouch) abgetrennt. Die Nahrung gelangt bei dieser Methode dann über diese kleine Magentasche direkt in den Dünndarm. Somit werden große Anteile des durch die Nahrung aufgenommenen Fettes nicht verdaut.  
    Download Infoblatt:  Magenbypass
  • Omega-Loop: Dieses Operationsverfahren ist eine Art Kombination aus der Magenbypass- und der Schlauchmagen-Operation. Der Magen wird zu einem verkürzten Schlauchmagen verkleinert und dann mit einer weiter unten liegenden Darmschlinge seitlich verbunden. 
    Download Infoblatt:  Omega-Loop
  • SASI-Bypass: Der SASI-Bypass ist ein Operationsverfahren, welches als Folgeeingriff nach einer Schlauchmagenoperation angewendet wird, insbesondere wenn Sodbrennen auftritt oder ein weiterer Gewichtsverlust erforderlich ist. Der SASI-Bypass kommt aber auch als primäre Operation in Frage. Der Dünndarm wird so an den Schlauchmagen angeschlossen, dass eine Länge von nur noch 3 m zur Aufnahme von Nährstoffen verbleibt. Circa 80 % der Nahrung nimmt diesen verkürzten Weg über den Bypass. 
    Download Infoblatt:  SASI-Bypass

     

Bei der Nachsorge ist ein spezieller Kostaufbau erforderlich. Alle chirurgischen Maßnahmen erfordern desweiteren eine konsequente Nachkontrolle, um den langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Hausarzt und dem Ernährungsberater sowie weitere Besuche der Selbsthilfegruppen zählen dazu.

Normalerweise ist die Haut elastisch genug, sich an das veränderte Körpergewebe anzupassen. Es ist auf jeden Fall ratsam, der Haut genügend Zeit zur Anpassung zu lassen, bevor man sich für eine Operation entscheidet, im Regelfall frühestens ein Jahr nach der bariatrischen Operation.

Die Hautfalten bieten durch ihr feucht-warmes Milieu häufig den Nährboden für Hautinfektionen durch Pilze und Bakterien. Ein Überschuss an Haut-/ Fettlappen stört häufig auch beim Sport und kann zudem schmerzhaft sein. Falls dann ein plastischer Eingriff medizinisch angezeigt ist, stehen in unserem Kompetenzzentrum erfahrene plastische Chirurgen zur Verfügung.

In der Regel betreffen unsere Straffungsoperationen den Bauch, die Oberarme und die Innenseiten der Oberschenkel sowie die Brüste. Die Schnitte werden so ausgeführt, dass die Nähte unauffällig verlaufen, beispielsweise im Bereich der Bikinizone. Die Chirurgen arbeiten mit selbst auflösendem Naht- und Klammer-Material. In der Regel verlässt der Patient nach drei bis fünf Tagen die Klinik.

Unsere Leistungen in der Wiederherstellungchirurgie im Überblick:

  • Engmaschige Betreuung nach bariatrischen Operationen
  • Kompetente fachliche Beratung zu Möglichkeiten der Wiederherstellungschirurgie
  • Unterstützung bei der Abwicklung formaler Hürden zur Kostenübernahme, wenn die Operation medizinisch indiziert ist
  • Straffungsoperationen am Bauch, an den Oberarmen, Innenseiten der Oberschenkel, Gesäß und Brüsten

weitere Informationen

Sie sind nicht allein...! 

Gemeinsam gegen das Übergewicht: Die Selbsthilfegruppen sind an das Adipositas-Zentrum angeschlossen und bilden eine weitere, starke Säule im Kampf gegen die Erkrankung. In den Gruppen treffen sich Menschen, die stark oder krankhaft adipös sind und gemeinsam dagegen vorgehen wollen. Der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten und bereits operierten Patienten motiviert und hilft den Betroffenen, auch Rückschläge zu verkraften. Den Teilnehmern stehen die Experten unseres Zentrums in regelmäßigen Veranstaltungen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Hier finden Sie Ihre lokale Selbsthilfegruppe.

Körpergewicht halbiert

Christin Nissen (29) hat im wahrsten Sinne des Wortes eine große Last verloren: Nach etlichen gescheiterten Diäten hat sie nach einer OP im Adipositas-Zentrum Hochstift 65 kg abgespeckt. 

Christin hat schon als Teenager erheblich zu viele Kilo auf den Hüften. Als sie 130 kg wiegt, zieht sie die Notbremse. Nach dem halbjährigen Vorbereitungskurs unterzieht sich Christin einer Schlauchmagen-OP. Die verläuft komplikationslos, nach vier Wochen geht sie wieder arbeiten. Und die Pfunde purzeln: Christin kann jetzt nur noch sehr kleine Portionen essen, außerdem hat die Behandlung ihr Bewusstein für Ernährung, Essverhalten und Bewegung verändert.

Wichtiger noch als der massive Gewichtsverlust ist der Rückgang der Folgeerscheinungen ihrer Fettleibigkeit: Blutdruck und Zuckerwerte normalisieren sich, ihre Arthrose verschwindet. Und Christins größter Wunsch erfüllt sich: Sie wird Mutter. Rund ein Jahr nach der Operation verliebt sie sich neu und gründet eine Familie.

"Adipositas ist eine Suchterkrankung - das Verlangen bleibt, aber mithilfe des verkleinerten Magens und mit starkem Willen habe ich das im Griff. Mit der Behandlung hat ein neues Leben angefangen. Ich würde es immer wieder tun.”

Auch Carsten Tegeler hat sein Körpergewicht mehr als halbiert. Er brachte fast 250 Kilogramm auf die Waage, als er sich einer Magenverkleinerung unterzog. Inzwischen ist er mit 110 Kilogramm bei seinem Wohlfühl-Gewicht angekommen.


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FAQ - Häufige Fragen

Wenn Sie sich nach der Operation streng an Ihren neuen Lebensstil und die neuen Essgewohnheiten halten, können Sie durchschnittlich zwei Drittel Ihres Übergewichts verlieren. Es ist wichtig, das Gewicht allmählich über 12 bis 18 Monate zu reduzieren.

Ein zu schneller Gewichtsverlust sollte vermieden werden. Die Geschwindigkeit ist abhängig vom Ausgangsgewicht. Ziel ist ein Gewichtsverlust, der die durch schweres Übergewicht ausgelösten gesundheitlichen Beschwerden vermindert bzw. beseitigt.

Es besteht die Möglichkeit, dass Sie nach einer Operation nicht genügend Vitamine aufnehmen. Der behandelnde Arzt wird bei den regelmäßigen Kontrollbesuchen prüfen, ob Sie ausreichend Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen. Bei einem etwaigen Mangel wird er Ihnen raten, Ergänzungspräparate zu nehmen. Insbesondere nach Magenbypass-Operationen ist eine Vitaminsubstitution sehr häufig.

Im Allgemeinen können Sie die verordneten Medikamente in der gewohnten Weise einnehmen. Sollten Sie große Tabletten schlucken müssen, können Sie diese vor der Einnahme in zwei Hälften zerbrechen oder in Wasser auflösen, damit Sie nicht im Verdauungstrakt stecken bleiben und möglicherweise Übelkeit verursachen. Der Chirurg wird Ihnen raten, auf die Einnahme von Acetylsalicylsäure (=Aspirin) oder auf nichtsteroidale entzündungshemmende Schmerzmittel zu verzichten, weil diese Medikamente zu Magenreizungen führen können. Nach einer Magenbypass-OP kann die Resorption von bestimmten Medikamenten eventuell verringert sein. Die Anzahl und die Art Ihrer Medikamente findet bei der Wahl des passenden Operationsverfahren Berücksichtigung. 

Das ist nicht immer notwendig. In der Regel wird man eine plastische Chirurgie frühestens zwei Jahre nach der Operation in Erwägung ziehen. Normalerweise ist die Haut elastisch genug, so dass sie sich an das veränderte Körpergewebe anpasst. Es ist ratsam, der Haut genügend Zeit zur Anpassung zu lassen, bevor man sich für eine Operation entscheidet. 

Der Gewichtsverlust durch eine Operation begünstigt eine Schwangerschaft, ist oft sogar die einzige Möglichkeit für Patientinnen mit Kinderwunsch. Wir empfehlen eine Schwangerschaft allerdings erst zwei Jahre nach der OP. Es sollte eine engmaschige Kontrolle der Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen erfolgen, da diese unter Umständen vermindert vom Körper aufgenommen werden. Alle Babys, die nach einer bariatrischen Operation bei uns zur Welt gekommen sind, waren nach unkomplizierter Schwangerschaft gesund.

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